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Alpin- und Höhenmedizin

Alpin- und Höhenmedizin

Höhenmedizinischer Gesundheits-Check

Laut der Deutsche Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin sollte jeder den Rat eines ausgebildeten Arztes einholen, der gut vorbereitet in mittlere Höhen ab 3.500m und große Höhen ab 5.000m vorstoßen will. Besonders wichtig ist es für Menschen mit Vorerkrankungen und für Bergsteiger, die schon einmal höhenkrank waren.

Durch die Ausbildung in Alpin-und Höhenmedizin    (International Diploma for Mountain Medicine) kann Dr. Siering als einer der wenigen Ärzte im mitteldeutschen Raum eine umfassende und kompetente Beratung und höhenmedizinische Gesundheitsuntersuchung anbieten.

Reiseplanung mit Höhenaufenthalten

Bereits im alpinen Raum werden Höhen erreicht, welche aufgrund des abnehmenden Luftdrucks zu gesundheitlichen Störungen führen können. Noch gravierender wird dieser Einfluss in den ausländischen Hochgebirgen, z.B. bei den beliebten Trekkingtouren in den Anden, dem Himalaya oder z.B. dem Kilimandscharo (hier sind in Untersuchungen bis zu drei Viertel der Bergsteiger von der akuten Höhenkrankheit betroffen gewesen).

Grundstein der höhenmedizinischen Beratung ist das Durchsprechen der geplanten Touren. Mit gewissenhafter Planung und richtiger Aufstiegstaktik können Probleme fast immer vermieden werden.

Außerdem müssen eventuell bestehende Krankheiten gewissenhaft aufgenommen werden. Die persönlichen gesundheitlichen Voraussetzungen bestimmen grundlegend, welche Höhe und welche Belastung sie sich bei Aufenthalten in den Bergen zumuten sollten.

Höhenkrankheit

Die Höhenkrankheit kann bei Aufstieg in höher gelegene Gebiete auftreten. Ursächlich sind ein Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut und ein gleichzeitiger Mangel an körperlichen Kompensationsmechanismen. Unbehandelt kann die Höhenkrankheit gefährliche Verläufe nehmen bis hin zum Hirn- oder Lungenödem.

Unterschieden werden:

Die Akute Bergkrankheit (acute mountain sickness = AMS ) mit dem Leitsymptom Kopfschmerz. Daneben kommen weitere Symptome wie Schwindel, Inappetenz, Übelkeit und Schlafstörung vor. Die akute Bergkrankheit ist meist nach der ersten Nacht in einer neuen, größeren Höhe am stärksten ausgeprägt. Intensive körperliche Anstrengung begünstigt sie.

Das Höhenhirnödem (high altitude cerebral edema, HACE) mit dem Leitsymptom Gehunfähigkeit und/oder Bewusstseinsstörungen. Außerdem kommt es zu schwersten Kopfschmerzen, Erbrechen, Halluzinationen und unvernünftigen Handlungen. Es tritt fast ausschließlich nach mindestens 48-stündigem Aufenthalt in Höhen > 4 000 m auf. Ohne adäquate Therapie ist der Verlauf tötlich.

Das Höhenlungenödem (high altitude pulmonary edema = HAPE) mit dem Leitsymptom Leistungsverlust, oft verbunden mit Luftnot und Husten. Unbehandelt kommt es zu schwerer Luftnot und rasselnder Atmung. Außerdem kann der dadurch entstehende Sauerstoffmangel zu einem Höhenhirnödem führen. Es entwickelt sich meist nach sehr raschem Aufstieg in Höhen > 4 000 m innerhalb von 48–72 Stunden.

Akklimatisierungs­empfehlungen

Entscheidend für die Vermeidung von allen Bergkrankheiten ist eine richtige und langsame Akklimatisation.

Die wichtigsten Regel hierfür sind:

  • Langsam hinauf! Allmählich aktiv zu Fuß hinauf statt schnell und passiv, z.B. mit Auto oder Hubschrauber.

  • Die Schlafhöhe ist entscheiden: ab einer Höhe von 2.500 Metern sollte die Schlafhöhe um nicht mehr als 400 bis 600 Höhenmeter pro Tag gesteigert werden.

  • Nach jeweils 1000 Meter Höhengewinn einen Ruhetag einlegen.

  • Train high, sleep low! Die Schlafhöhe sollte immer so tief wie möglich, und unter der maximalen Tageshöhe liegen. Das heiß: Zelt / Hütte nicht sofort beziehen, sondern am besten langsam und ohne Gepäck noch mal etwa 30 Minuten aufsteigen und erst danach zum Lager zurückkehren.

  • Auf Puls und Atmung achten. Liegt der Ruhepuls um mehr als 20 Schläge über dem Normalwert, muss die Belastung stark reduziert werden. Die Atmung sollte aktiv gesteuert werden im Sinne einer bewussten Hyperventilation.

  • Flüssigkeitsverluste vermeiden bzw. ausgleichen! Körperliche Anstrengung führt zu vermehrtem Schwitzen. Außerdem erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf pro 1.000 m Höhe zusätzlich um ca. 1 Liter. Als Richtwert sollten 3,5l Trinkmenge am Tag mindestens zu sich genommen werden.

  • Bei Beschwerden sofort absteigen! Bei den ersten Anzeichen einer schweren Höhenkrankheit sofort absteigen!

Spezielle Alpinmedizin

Das Spektrum der alpinmedizinischen Beratung reicht von leichteren Bergwanderungen bis hin zu schwierigen Unternehmungen im alpinen Hochgebirge und beschäftigt sich dabei mit Gesundheitsproblemen in den Bergen, im unwegsamen Gelände und unter speziellen Wetterbedingungen.  Hierbei stehen zum einen das Vorbeugen und zum anderen die notfallmäßige Selbstbehandlung im Vordergrund.

Je nach geplanter Unternehmung umfasst die Beratung:

  • Prophylaktische Maßnahmen

  • Behandlung von Erschöpfung und Überlastung

  • Akute Behandlung von Verletzungen und Unfällen (z. B. Abstürze, Lawinenunglücke, Blitzschlag)

  • Behandlung der so genannten Höhenkrankheit

  • Behandlung von Beschwerden aufgrund von Kälte, Wärme und Sonneneinstrahlung

Außerdem bieten wir ihnen eine ausführliche Abklärung hinsichtlich ihrer individuellen körperlichen Voraussetzungen bzw. einschränkenden Krankheiten an.

Dies können sein:

  • Ausführliche internistische und orthopädische Untersuchung

  • EKG bzw. Belastungs-EKG

  • Lungenfunktionstestung

  • Laboruntersuchungen